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Bienensterben: So können Sie den Insekten helfen | Bienen


Einfache Tipps
Bienensterben: So können Sie den Insekten helfen

Jedes Jahr überleben viele Bienenvölker den Winter nicht. Das Insektensterben kann zu einem großen Problem für Umwelt und Wirtschaft werden. Tipps, wie Sie den einheimischen Bienen helfen können.

Aktualisiert am 20.05.2024|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online, sah
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Das Bienensterben hat mehrere Ursachen, die gleichzeitig auf die Insekten einwirken. Dazu zählen Parasiten, Klimawandel, Insektizide und monotone Agrarlandschaften.

Tote Honigbienen: Der Verlust von Lebensraum, die Monokulturen in der Landwirtschaft und Pestizide machen Bienen zu schaffen.Vergrößern des Bildes
Tote Honigbienen: Der Verlust von Lebensraum, die Monokulturen in der Landwirtschaft und Pestizide machen Bienen zu schaffen. (Quelle: Frank Sorge/imago-images-bilder)

Gründe und Ursachen für das Bienensterben

Der Parasit Varroamilbe

Besonders die Varroamilbe macht es den Bienen im Winter schwer. Die Milbe lebt als Parasit an Honigbienen und vermehrt sich in der gedeckelten Brut des Bienenstocks. Die Kombination von Varroamilben und deren Viren ist der Hauptgrund für die sogenannten Winterverluste, das heißt, dass die Bienen den Winter nicht überleben.

Herkunft

Die Varroamilbe stammt aus Asien und bedroht die westlichen Bienenvölker. Sie können sich gegen den Parasiten nicht wehren.

Sobald nur eine einzige Milbe in den Bienenstock gelangt, nistet sie sich in den verpuppten Zellen ein und legt ein Ei. Daraus entwickeln sich weitere Milben, die sich vermehren und die lebenswichtige Hämolymphe, die nährstoffreiche Körperflüssigkeit, der Larven trinken. Auch saugt sich die Milbe an erwachsene Arbeiterbienen an und ernährt sich von deren Hämolymphe.

Es kommt zu Symptomen wie einem verkürzten Hinterleib und Flügeldeformationen sowie zu einer verkürzten Lebenserwartung. Werden die Milben durch einen zu milden Winter oder die fehlende Hilfe des Imkers nicht getötet, können ganze Bienenvölker absterben.

Auswirkungen des Klimawandels

Durch höhere Temperaturen fangen viele Pflanzen früher an zu blühen. Der Rhythmus der Bienen kann sich so schnell nicht anpassen und kommt durcheinander. Außerdem stressen lange Trockenphasen und milde Winter die Tiere zusätzlich.

Einsatz von Insektiziden

In der konventionellen Landwirtschaft werden Insektenvernichtungsmittel eingesetzt. Diese töten Schädlinge und sollen Obst, Gemüse und andere Nutzpflanzen schützen. Aber die Insektizide greifen auch nützliche Insekten wie die Bienen an. Systematische Insektizide benetzen alle Pflanzenteile und treffen so auch Pollen und Nektar, welche von den Tieren aufgenommen werden.

Monotone Agrarbewirtschaftung

Beim landwirtschaftlichen Ackerbau fehlt es häufig an Blühstreifen, um den Bienenvölkern die Möglichkeit zu geben, Nektar aus unterschiedlichen Pflanzen zu sammeln. Monokulturen können auch dazu führen, dass Wildbienen ein Lebensraum- und Nahrungsmangel droht.

Imker bekämpfen Parasiten

Im Kampf gegen die Varroamilbe setzen Imker meist Ameisensäure ein. Diese kann beispielsweise auf ein Schwammtuch aufgetragen werden, das auf dem Bienensitz, also dem "Wohnsitz" des Bienenvolkes, platziert wird. Durch die Dampfkonzentration der Säure werden die in der verdeckelten Brut lebenden Milben getötet.

Wenn das effizient und zur richtigen Zeit gemacht wird, ist das einigermaßen erfolgreich. Der nachhaltige und bessere Weg ist aber, Bienen zu züchten, die mit der Milbe zurechtkommen.

So können Sie die Bienen unterstützen

Wären kaum noch Bienen da, dann wäre unser Nahrungsangebot deutlich eingeschränkt, sowohl qualitativ als auch quantitativ. Es würde deutliche Verluste in der Nahrungsmittelproduktion geben. Ohne Bienen gäbe es viel weniger Kirschen, Äpfel und Pflaumen. Allein in Deutschland sind nach Angaben des Deutschen Imkerbundes (DIB) 80 Prozent aller Blühpflanzen drauf angewiesen, dass Bienen und andere Insekten sie bestäuben.

Sie können die nützlichen Insekten aber unterstützen:

  • Kaufen Sie einheimischen Honig, also den Honig vom Imker in der Nähe. Damit unterstützen Sie die einheimische Imkerschaft und fördern die Bienenhaltung.
  • Stellen Sie eine flache Wasserschale mit essbaren Blüten auf Ihren Balkon, aber nur mit einem trockenen und sicheren Landeplatz wie kleinen Steinen, die aus dem Wasser herausragen. Dies bietet den fleißigen Insekten auch eine ideale Möglichkeit zu trinken. Zusätzlich dienen Kapuzinerkresse, Ringelblumen oder Borretsch als Nahrungsquelle für die Bienen.
  • Pflanzen Sie in Ihrem Garten bienenfreundliche Pflanzen.
  • Wildbienen sind auf einen passenden, natürlichen Unterschlupf angewiesen. So helfen Sie Sandbienen mit einem kleinen Bereich mit offenem, lockerem und sandigem Boden in einer Ecke Ihres Gartens. Mauerbienen brauchen zum Beispiel die Hohlräume von Mauerfugen.
  • Viele im Handel angebotenen Insektenhotels sind für Bienen nicht geeignet. Sie sollten etwa auf Modelle mit Hohl- und Lochziegeln sowie Gasbeton verzichten. Als "völlig nutzlos" bezeichnet die Deutsche Wildtier Stiftung Holzwolle, Tannenzapfen oder Kieselsteine.

Sehen Sie den Nachbar, der Bienen hält, zudem nicht als Störenfried an, sondern als jemanden, der Tiere hält, die allgemein von sehr großem Nutzen sind.

Und ein zweijähriger Versuch englischer Forschender hat gezeigt: Schon vier Quadratmeter Wildblumenwiese in einem Garten können eine wertvolle Oase für Insekten sein. Wesentlich mehr Bestäuber seien dann zu finden. Demnach gibt es zum Beispiel mehr wilde Bienen und Hummeln sowie Wespen in Gärten mit einer solchen Mini-Blumenwiese.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Nachrichtenagentur dpa
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